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Der Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - auch Mormonentempel genannt - wurde seit Anfang 2015 renoviert und um 15 Meter verlängert. Er soll am 4. September neu geweiht werden. 

Foto: Kristin Schmidt

Mormonen gewähren Einblicke in ihren Tempel

Obwohl das Gotteshaus der Mormonen bereits zweimal besichtigt werden konnte, haftet ihm Geheimnisvolles an. Freitag öffnet er ein drittes Mal.

Von Eva Prase
erschienen am 10.08.2016

Freiberg. Es ist alles auf Hochglanz poliert. Cremefarben sind die Teppiche. Dunkelbraune Kirschholztäfelung. Feines Porzellan. Stilvolle Möbel. Lüsterlichter glitzern. Gold hier und Gold da. Und ja: In einem Saal finden sich zwei Spiegel an gegenüberliegenden Wänden. Steht man zwischen ihnen, kann man sich in die Ewigkeit versetzt fühlen. Es zeigen sich unendlich viele Vorfahren und Nachfahren. So kann man die Spiegel der Mormonen interpretieren.
Ihr Tempel - der Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage - wird ab Freitag für einige Zeit von der Öffentlichkeit bewundert werden können. All die Pracht, die man seit Bestehen des Tempels hinter den Mauern weiß, darf man nach 1985 und 2002 nun zum dritten Mal als Nicht-Mormone bestaunen.
"Wir wollen zeigen, woran wir glauben, in welcher Weise wir glauben, und welche Werte uns wichtig sind." Das sagte gestern Gabriele Sirtl, Sprecherin der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, bei einem Vorab-Presserundgang durch den renovierten und erweiterten Tempel. Nach reichlich anderthalbjähriger Bauzeit wird dieser am 4. September neu geweiht. Dazu wird ein Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, des zweithöchsten Führungsgremiums der Kirche, anwesend sein. Nach der Weihung dürfen ihn dann nur noch Mormonen betreten.
Der Bau ist um rund 500 Quadratmeter erweitert worden, weil von Jahr zu Jahr mehr Mormonen aus ganz Europa nach Freiberg geströmt seien. "Der Freiberger Tempel ist zuständig für Gläubige in Tschechien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Polen und Moldawien", so Sirtl. "Die Mitgliederzahlen der Kirche steigen kontinuierlich."
Die ursprüngliche Weihung des Freiberg-Tempels fand im Juni 1985 statt, vier Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und fünf Jahre vor der Wiedervereinigung Deutschlands. Er war der einzige Tempel der Mormonen in einem sozialistischen Staat. Er war gebaut worden, weil die DDR-Staatsführung Mormonen nicht die Ausreise zu dem damals nächstgelegenen Tempel in der Schweiz gestattet hatte. Deshalb war der Wunsch an die Staatsführung herangetragen worden, in der DDR selbst einen Tempel zu errichten. Der erste Spatenstich fand am 23. April 1983 statt, die erste Weihe am 29. Juni 1985. Während der damals elf Tage der offenen Tür sahen sich 90.000 Besucher den Tempel an.





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